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Negerküsse braucht das Land

Rassismus ist keine Einbahnstraße

Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist nicht nur das höchste Gut in einer Demokratie, sondern hat unsere Zivilisation maßgeblich zu dem gemacht, was sie heute ist. Ich bin der Meinung, dass 99,99999% der Leser dieses Artikels diese Meinung uneingeschränkt teilen. Leider ist dieses hohe Gut in Gefahr, aber wie konnte das passieren und warum merken diejenigen, die maßgeblich für Aushöhlung dieses Grundrechts eintreten, nicht, was sie da tun, sondern verstecken sich sogar noch hinter dieser Meinungsfreiheit?

Differenzierung wird zum Fremdwort

Machen wir uns nichts vor – Menschen hatten schon immer die störende Angewohnheit, alles zu glauben, was sie selber denken und dabei mehr und mehr eine diffuse Mischung aus Fakten und persönlichen Meinungen zu bilden. Bei den Verfechtern der sprachlichen Sterilisation werden nachweisbare Fakten häufig als beleidigend empfunden – in meinen Augen weist dies auf eine massive Schieflage des eigenen Weltbildes, oder zumindest auf eine „Ent“-täuschung einer vorherigen Täuschung hin. Das ist soweit alles nicht schlimm, wird jedoch zur akuten Gefahr, sobald man selber der Meinung ist, dass dieses eigene, schiefe Weltbild so wahnsinnig gut ist, dass man es anderen aufzwingen möchte. Solche Menschen, wenn gepaart mit Intelligenz und Geld, werden im besten Fall zu Erich Honecker, Ron Hubbard oder Sun Myung Moon, in schlimmeren Fällen zu Mohammed, Josef Stalin oder Adolf Hitler. Jedoch gibt es mehrere faszinierende Parallelen bei diesen Herren, denn sie sind alle männlich, sie alle polarisierten, konnten massenhaft Menschen mobilisieren und werteten ihre eigene Ideologie besser als die anderer Gruppen. Um ihre rassistischen und unmenschlichen Ideen der breiten Masse besser unterjubeln zu können, führten sie nach und nach Sprechverbote ein, welche wiederum dazu führten, dass das nicht Sagbare auch nicht mehr gedacht wurde. Ganz wie bei Harry Potter und „Du weißt schon wem“. Dies führte jedoch auch dazu, dass meinungslose Fakten plötzlich mit dem eigenen Weltbild kollidierten und das kann einen dann ja schon mal dazu verleiten, „Tod den Juden“ zu rufen – oder diese einfach direkt in die Gaskammer zu fahren.

Verrückte Welt

Wird dann das schief liegende Weltbild durch Fakten erschüttert, nimmt das mitunter skurrile Ausmaße an, deswegen möchte ich mir den Spaß erlauben, einige Fakten zu nennen, die in unserer Gesellschaft häufig dazu führen, dass der Auditor einen Buffer Overflow erleidet und mit qualmenden Ohren in der Öffentlichkeit einen kognitiven Kurzschluss bekommt.

Diese Liste könnte beinahe unendlich lang fortgesetzt werden, zeigt aber sehr schöne Beispiele, was passiert, wenn Ideologie auf Realität trifft.

Ideologie ungleich Realität

Eine weitere Eigenschaft einer Ideologie ist die Spaltung der Sprache in gute und schlechte Sprache. Seit Jahren beobachte ich mit durchaus gemischten Gefühlen ein orwell’sches Verdrängen der Lebensrealität in weiten Teilen der westlichen Welt durch die Pervertierung und „Bereinigung“ der Sprachkultur. „Neusprech“ hieß das in dem Bestseller 1984 von George Orwell. Häufig habe ich in meinem Leben dieses Buch als abschreckendes Beispiel herangezogen. Gerade im Hinblick auf Dinge wie TCPA, ACTA, NSA-Affäre und zuletzt das Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist mir immer wieder der Scherz „1984 was not supposed to be an instruction manual“ in den Kopf gekommen, jedoch ist die Implementierung einer Ideologie durch Sprache viel weiter vorangeschritten als ich mir das bisher eingestehen wollte. So wird Sprache immer häufiger als primär wertendes Medium umgedeutet, was dazu führt, dass die eigentlich primär beschreibende Funktion der Sprache immer weiter eingeschränkt wird. Machen wir ein kleines Experiment dazu und sagen laut, leise oder in Gedanken die folgenden Sätze:

  1. Ich bin ein Mensch
  2. Ich bin ein Linker – und das ist gut
  3. Ich bin ein Sozialist
  4. Jerusalem ist die Hauptstadt Israels
  5. Ich bin stolz Deutscher zu sein
  6. Ich bin ein Rechter – und das ist gut

Wer alle Punkte ohne mit der Wimper zu zucken abgearbeitet hat: Herzlichen Glückwunsch – keine Schere im Kopf! Die meisten dürften jedoch spätestens bei Punkt vier ein Zucken in der Magengegend bekommen, Linke bekommen spätestens bei Punkt fünf eine zerebrale Kernschmelze. Genau hier ist das Problem – unsere, in den Sozialismus abdriftende Gesellschaft, hat verinnerlicht, dass Rechte schlecht und böse sind. Dabei wollen wir doch alle unsere Rechte genießen wollen, Rechtschaffenheit ist eine Tugend und jemanden der „link“ ist sollte man lieber meiden? Nicht mehr heute, Neusprech sei dank!

1984 war nach 1933 niemals näher als heute

Was könnte also der Grund sein, dass Denk- und Sprechverbote niemals von konservativer Seite kommen, sondern ausschließlich von links? Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass konservative Demokratie hervorragend auf der Basis einer offenen Gesellschaft ohne Gedankenpolizei funktioniert? Warum brauchen die Linken also diese Kontrolle? Liegt das evtl. daran, dass sie eine Ideologie durchsetzen wollen die nichts mehr mit unserer momentanen Gesellschaftsordnung zu tun hat? Orwells Gedanken sind noch viel weitreichender, als es uns bewusst ist. Im allgemeinen denken wir bei 1984 an den wahr gewordenen Überwachungsstaat, der einer kranken und inhumanen Ideologie folgt. INGSOC (English Socialism) hat Orwell diese Staatsreligion getauft – ist jetzt noch jemand der Meinung, dass das alles nichts mit nichts zu tun hat? Ich nicht – deswegen richte ich meinen Aufruf noch einmal an die Welt, als Adressat wähle ich jedoch diesmal die Sozis im Land:

„1984 was not supposed to be an instruction manual“

Bildquellen

  • negerkuss: Bildrechte beim Autor
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Christian Dreschel

Liberal-Konservativer Geist, Islamkritiker, Israel-Versteher, Hobby-Autor, Ideologiefeind, Liberalist, Nerd, Apple-Fanboy, Microsoft-Junkie, Demokratie-Liebhaber, Kind europäischer Eltern und stolzer Bewohner der Bundesrepublik Deutschland

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Ein Kommentar

  1. https://www.kochbar.de/rezepte/negerkuss.html
    „16 Negerkuss Rezepte
    Diese Rezepte empfiehlt die Redaktion […] Schaumküsse sind unter vielen Namen bekannt. Negerkuss oder Mohrenkopf sind alte Bezeichnungen, die umgangssprachlich noch oft verwendet werden. Auch der Markenname Dickmann ist ein Synonym für den Negerkuss geworden.“

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